Kameradschaft war das Wort, das beim Jubiläumsabend der Freiwilligen Feuerwehr Längenau am häufigsten zu hören war. Kameradschaft ist aber nicht nur ein Wort, sondern wurde umgesetzt in die Tat, und das seit 125 Jahren.
Am 20. Juni 1880 ist die Freiwillige Feuerwehr Längenau gegründet worden. Bis dahin bestand sie als eine Art Pflichtfeuerwehr. Zu dieser Zeit war jeder Hausbesitzer verpflichtet, einen Löscheimer sichtbar im Hausflur aufzuhängen.
Die Chronik, an die Vorsitzender Horst Dietel erinnerte, mutet überholt an im Zeitalter moderner Technik und blitzschneller Kommunikation. Stolz ist die Längenauer Feuerwehr, dass sie ihre Ausrüstung immer auf dem neuesten Stand halten konnte. Zu verdanken sei das den ehemaligen Bürgermeistern und Gemeinderäten von Längenau und nach der Eingemeindung den Verantwortlichen in Selb, betonte Vorsitzender Dietel. Er versicherte, dass die Feuerwehr getreu ihrem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen wolle und ihren Dienst zum Schutz von Menschenleben und Eigentum erfüllen werde.
Die Leistungen der Feuerwehr für die Gemeinschaft hob Schirmherr Oberbürgermeister Wolfgang Kreil hervor. Er wies auf die Fortschritte seit dem vorigen Jahrhundert hin, als Heizung und Beleuchtung mit offenem Feuer üblich gewesen seien und der Brandversicherungsschutz gefehlt habe. Bei seiner Rückblende unterstrich er die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr: „Ich danke all denen von Herzen, die in dieser langen Zeit bereit waren, sich aus- und fortzubilden und ihre Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit, der Nachbarn und der Öffentlichkeit zu stellen“. Er lobte den Gemeinschaftssinn in Längenau: „Da passt die Mannschaft“. Für die Zukunft wünschte der Oberbürgermeister weiterhin Spaß an der Leistung und gute Kameradschaft.
Landrat Dr. Peter Seißer hatte in seinem Grußwort die Tatsache gewürdigt, dass sich die Freiwilligen Feuerwehren in einer Zeit kontroverser Diskussionen auf allen gesellschaftlichen Ebenen als Bürgerinitiativen der gemeinwohlorientierten Tat bewähren und - ohne lang zu fragen - jedem in Not geratenen Bürger ihre Hilfe zuteil werden lassen.
Kreisbrandrat Werner Fuchs nannte als Grundlagen für den erfolgreichen Dienst zum Schutz der Bürger die schnelle Hilfeleistung, die Ortskenntnis, die optimale Ausbildung und den guten Geist der Mannschaft. „Es werden sehr hohe Anforderungen gestellt“, beurteilte der Kreisbrandrat die Aufgaben der Feuerwehr, und es sei gerade in unserer Zeit keine Selbstverständlichkeit, wenn Menschen das „Wir“ vor das „Ich“ stellten.
„Die Wehr in Längenau ist mir sehr ans Herz gewachsen“, meinte Kreisbrandmeister Werner Schachtner. Er gehört der Patenwehr Selb-Plößberg an und hatte vor siebzehn Jahren die Nachfolge des langjährigen Längenauer Kreisbrandmeisters Heinz Höbelt angetreten. Den Kommandanten Bernd Benesch und Vorsitzenden Horst Dietel lobte er als sachkundige Führung. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Feuerwehren Längenau und Haslov seien ein Beitrag zur länderübergreifender Zusammenarbeit. Gutnachbarliche Verbindungen sprachen aus den Grußworten des tschechischen Kommandanten, der seinen Freunden aus Längenau in bestem Deutsch gratulierte. Fahnenpatin Edith Lauterbach übergab im Namen der ehemaligen Fahnendamen ein Jubiläumsband. Die Feuerwehrkameraden aus Selb, die Patenvereine Prex und Selb-Plößberg schlossen sich mit Glückwünschen und Geschenken an. Den Einsatz „für unser gemeinsames Schmuckstück Längenau“ lobte die Vorsitzende des Turnvereins Längenau, Ingrid Queitsch. Der Schützenverein Buchwald-Längenau und der Fischereiverein bedankten sich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Außerdem bestehen freundschaftliche Beziehungen zwischen Längenauer Mannschaftskameraden und Braumeister Seebauer aus Weltenburg, der die Jubiläumswehr zu einer Besichtigung einlud.
Pfarrerin Silke Wolfrum wünschte auch im Namen ihres katholischen Amtskollegen Franz Tremmel den Segen Gottes für die weitere Arbeit der Feuerwehr. Das Geschenk, ein kleiner Bronze-Engel, wolle daran erinnern, „dass ihr zu Engeln werdet, wenn ihr füreinander da seid, und dass Gott euch Engel schicken möge, wo ihr sie braucht“.